Beethoven – Vom Herzen! Möge es wieder zu Herzen gehen!

Schauspiel: Mario Pacchioli, Fabienne Welte und das Ensemble »présent« 
St. Gallen, Herisau

Wegleitungen zu einem Genie
Ganz schlicht und griechisch klassisch gehalten kommt dieser Abend daher. Pierre Massaux hat auch mit vier Männern mit Migrationshintergrund gearbeitet. Den Beethoven dieser neuen Produktion des Théâtre du Sacré gibt der Bündner Schauspieler Mario Pacchioli. Klar und präsent, aber immer in recht gleichbleibender Kontur spielt er den Komponisten. Eine schöne Szene ist die Rezitation eines Beethoven-Textes an die „Unsterbliche Geliebte“ durch Fabienne Welte.(...) Durch einen ruhig und etwas linear inszenierten Mix aus Textpassagen und Musik schafft es Pierre Massaux mit seiner Truppe, Interesse am Komponisten zu wecken, das über das rein Biographische hinausgeht. Es ist kein spektakulärer Theaterabend, sondern einer, der vielleicht dazu einlädt, Musik wieder anders zu hören, nicht nur als Klangrausch, sondern als Botschaft, die auf tiefere Dimensionen oder Daseinsfragen weisen.

St. Galler Tagblatt, 13. September 2013

DSC_0236.JPG

Génocidé, Ruanda April 1994

Von Révérien Rurangwa

Schauspiel: Diogène Ntarindwa, Nathalie Hubler, Thomas Fuhrer und das Ensemble »présent« 
St. Gallen

Das Leiden im Keller
Es ist harte Kost und schwer erträglich, was Massaux den Zuschauer vorführt. In den Worten Révérien Rurangwas schildern die neun Schauspieler detailliert und nüchtern, wie die Tutsi abgeschlachtet werden. Familienmitglied um Familienmitglied, Körperteil um Körperteil. Manches wird auch für Révérien selbst (eindringlich gespielt von Diogène Ntarindwa) zu viel. Schmerzt ihn das Erinnern zu sehr, zischt er, fleht um Schweigen, bricht zusammen, stöhnt und zittert. (...) Die Schauspieler bleiben stoisch, die Bewegungen rituell, die Blicke ernst und starr. Die Handlung vollzieht sich allein in der Vorstellung des Zuschauers.

Der Keller der Rose erweist sich als Spielort äusserst passend. Das karge Gewölbe, die Haken an der Decke, die Tritte aus Metall an der Wand: all das weckt an diesem Abend Assoziationen zu Folter und Gewalt. Ein Eindruck, der durch das Bühnenbild noch verstärkt wird: zwei Ziegelsteine, eine Machete, zwei Holzbänke, und dazwischen liegt verloren eine Kerze am Boden.

St.Galler Tagblatt, 19. Oktober 2012

ScanGENOZID.jpg

Gottes vergessene Kinder

Von Mark Medoff

Schauspiel: Corinne Parrat (miss handicap 2009/2010) Tobias Bonderer, und das Ensemble »présent«
St.Gallen

 

Lass mich Mensch sein
Pierre Massaux fokussiert im Theaterstück auf die Bruchstellen in der Beziehung zwischen einer Gehörlosen und einem Hörenden.
James (Tobias Bonderer) unterrichtet an einem Internat für Gehörlose. Seine Ambitionen sind gross. Den Gehörlosen Schülern (gespielt von vier Migranten) doziert er in der Gebärdensprache über die Schönheiten der klassischen Musik. Die erste Begegnung zwischen ihm und der schönen, gehörlosen Sarah (Corinne Parrat) die einst im Internat zur Schule ging, scheint noch harmonisch, aber das Konfliktpotenzial zwischen den beiden ist bereits erkennbar. Pierre Massaux zeigt in seiner Inszenierung: Hörende und Gehörlose leben in zwei verschiedenen Welten. Die Beziehung von James und Sarah ist mit einer binationalen Beziehung vergleichbar; wobei James sich in beiden Kulturen auskennt und beide Sprachen spricht, Sarah aber über Gebärden kommuniziert und sich ganz in ihre Lebenswelt zurückgezogen hat.(...) Diese Art der Kommunikation mag am Anfang seltsam sein, aber wird mit der Zeit zu einem faszinierenden Erlebnis.

St. Galler Tagblatt, 1. Juli 2011

Gottes-vergessene-Kinder--92.jpg
GOTTESVEGESSENE1.JPG
GOTTESVERGESSENE3.JPG
Gottes-vergessene-Kinder--73.jpg
GOTTESVERGESSENE2.JPG

ORANGE- Guantanamo

von Mourad Benchellali

Schauspiel: Tahani Salim, Walter Eggenberger und das Ensemble von »présent«
St.Gallen


Was die 13köpfige Truppe (darunter einige AsylbewerberInnen) des Théâtre du Sacré leistete, war konzentrierte Meditation über eigentlich Unsagbares.
Hierbei beeindruckt die Collage von Erinnerungen des Häftlinges mit Koran-Passagen oder Zitaten aus Goethes »West-östlichem Diwan«.
Pierre Massaux setzt kompromisslos aufs Wort, und hier merkt man ihm das Bemühen an, den Stoff nicht voyeuristisch preiszugeben. Und der Abend ist Ausdruck gelungener multikultureller Theaterarbeit.

St.Galler Tagblatt, Juni 2010

Folterqualen als rituelles Theater

Eine mutige Stoffwahl und keine bequeme Entscheidung. Denn im Theater über die Leiden der Gefangenen zu sprechen, die ausserhalb jeglichen Rechts leben müssen, heisst eine heikle Gratwanderung.

Was die 13köpfige Truppe darunter einige Asylbewerber des « Théâtre du Sacré » leistete, war konzentrierte Meditation über eigentlich Unsagbares…. Der Abend nimmt den Zuschauer über das Wort mit. Und hierbei beeindruckt die Collage von Erinnerungen des Häftlings mit Koran-Passagen oder Zitaten aus Goethes »West-östlichem Diwan»

Pierre Massaux setzt kompromisslos aufs Wort, und hier merkt man ihm das Bemühen an, den Stoff nicht voyeuristisch preiszugeben. Und der Abend ist Ausdruck gelungener multikultureller Theaterarbeit.  St. Galler Tagblatt, Martin Preisser

Die Autobiographie des Guantánamo-Häftlings Mourad Benchellali leuchtet den Albtraum auf Kuba in all seinen Facetten aus.

Internationales Ensemble

Im Schauspielensemble wirken 13 Frauen und Männer aus aller Welt mit, darunter mehrere Asylsuchende, die zum ersten Mal auf eine Bühne stehen. Sie kommen aus Afghanistan, Eritrea, Tibet, Angola, Kosovo und England. Der ehemalige Fernsehjournalist Walter Eggenberger und Tahani Salim, eine Schauspielerin aus Palästina, die in der Schweiz lebt, verstärken die Produktion. Alles scheint bereit für ein weiteres Plädoyer für mehr Humanität. Der Regisseur sagt: Orange sei kein politisches Stück- Tatsächlich?

Philippe Reichen, St. Galler Tagblatt, 3. Juni 2010

ScanGUANTA.jpg

Stimme der Erde

Schauspiel: Thomas Fuhrer, Nathalie Hubler, Paul Debelle und das Ensemble »présent«
St. Gallen, Herisau, Speicher

...Bestellt Rabhi das Feld auf dem eigenen Hof mit Kursen, Vorträgen und Büchern wie „Parole de terre“ so spürt Regisseur Pierre Massaux künstlerisch engagiert Oasen der Menschlichkeit auf; er arbeitet unermüdlich – und gegen den Trend des Theaterbetriebs, der um Moral und Weltverbesserungs-ansprüche einen weiten Bogen macht – daran, trockengelegte Quellen des Mitgefühls, der Anteilnahme im Zuschauer zum Sprache zu bringen.
...Seine Kunst hat eine klare Botschaft, Selbstbezüglichkeit liegt ihr ebenso fern wie ästhetische Extravaganz. Im Mittelpunkt steht stets der Mensch.
Im kargen, weissgetünchten Gewölbe des Kellers zur Rose wirkt das fast rituell –als Gottesdienst für Mutter Erde, Requiem und Bussandacht zugleich; multikulturell, ökumenisch, frei von Dogmen.

St.Galler Tagblatt, September 2009

Die Macht der kleinen Gesten
Mit Pierre Rabhis Aufzeichnungen „Stimme der Erde“ hat Pierre Massaux ein dafür passendes Stück gefunden. Es ist die Macht der kleine Gesten, mit denen das Schauspielensemble, in dem nebst Asylsuchenden, Ausserrhoder Jugendliche und professionelle Schauspieler mittun, am meisten Wirkung erzielt.

Appenzeller Zeitung, 24. September 2009

_MG_2113+Kopie.jpg
_MG_2126+Kopie.jpg

L’Insoumise Simone Weil


Schauspiel: Kathrin Bosshard, Nathalie Hubler
St. Gallen, Herisau, Basel, Zürich, Luzern

 

Simone Weil: Ganz unten
...ist mehr als eine biographische Hommage an die Philosophin und Anarchistin, die Gewerkschafts-kämpferin und christliche Mystikerin mit jüdischen Wurzeln. All die Facetten ihrer Person und ihres Werkes blitzen in Schlaglichtern auf: dazwischen bestellen die Schauspielerinnen unter der Regie von Pierre Massaux ein fruchtbares Assoziationsfeld, ohne es platt abzugrasen.
... Ein hartes Stück Arbeit, das schwebend leicht reichlich zu denken gibt.

St.Galler Tagblatt, 30.01.2009

 

Philosophie - Theater
Die nur mit einer Plane am Boden und einigen Kissen ausgestattete Bühne, die langsamen und spärlichen Bewegungen der Darstellerinnen verstärken den beklemmenden Eindruck zusätzlich.
Es ist keine leichte Kost, die die Kathrin Bosshard und Nathalie Hubler servieren. Die philosophischen Texte von Platon, und Simone Weil verlangen volle Aufmerksamkeit des Zuschauers. Das Stück wirkte zusammen mit dem Kellerraum des Unternehmens Mitte, in dem sich die Bühne befindet, so stark auf das Publikum, dass es am Ende einen Moment regungslos, und stumm auf den Stühlen verharrte.

Basellandschaftliche Zeitung, 14. März 2009

Foto+Simone+Weil+low.jpg


Hommage an Marilyn

Schauspiel: Monica Quinter
St. Gallen


Die andere Marilyn
Pierre Massaux bringt es in seinem Stück auf den Punkt: Marilyn Monroe war seit ihrer elternlosen Kindheit auf der Suche nach Liebe und Geborgenheit.

Irgendwann lässt Monica Quinter in der Rolle der Monroe den schwarzen Umhang fallen, den sie trägt. Hervor sticht eine Kopie des weit ausgechnittenen goldenen Kleides, mit dem Monroe auf berühmten Fotos posiert. Ihre Sprache und Gesten werden lasziv, wenn sie zum Thema Sexualität spricht. Purer Narzissmus dringt durch.

Eben doch, denkt man sich. Aber doch nicht ganz, kontert der Regisseur immer wieder. Pierre Massaux zeigt verschiedene Seiten und schafft so ein vielschichtiges, verkanntes Bild des Glamour-Girls.

Monica Quinter lebt in dieser Monroe-Figur mit Genuss und nimmt das Publikum über siebzig Minuten für sich ein.

St.Galler Tagblatt, 21.04.06

ScanMARILYN.jpg

Au nom de tous les miens

von Martin Gray

Schauspiel: Daniel Wolf
Lausanne, Genève, Fribourg, La Chaux de Fonds, Bulle, Sion, Bruxelles

 

Tirée du livre de Martin Gray „Au nom de tous les miens, a captivé plus de 300 spectateurs à Bulle en première mondiale.
DanielWolf est donc son porte voix dans cette pièce. Le comédien se glisse magistralement dans la peau de Martin Gray. Durant une heure d’un monologue poignant, il donne une autre résonnance, une émotion renouvelée, à un récit déjà connu de 30 millions de lecteurs.

La mise en scène dépouillée et sobre, signée Pierre Massaux, renforce l’intensité du moment.

Thierry Jacolet, La Liberté, Fribourg, 4.11.2005

Ist das ein Mensch

von Primo Levi

Schauspiel: Walter Eggenberger
Bettina Boller, Geige
St. Gallen

 

Die Nacht verschlukte sie

Am roten Erinnerungsfaden des Berichts von Primo Levi stellt Pierre Massaux aufs Neue die beklemmende Frage der Nachgeborenen an die Überlebenden – mit einem Zeitzeugen als Gast.

Ein kühner und wichtiger Bericht über die Welt der Konzentrationslager.

„Zerbrochene Schönheit; vor der beklemmenden Geräuschkulisse steht die Geigerin Bettina Boller. Die stampfende Gleichgültigkeit durchbricht sie mit Bachs Chaconne; so ist der Mensch, sagt diese Konfrontation: zu höchsten Geistesflügen befähigt, zu niedrigsten, teuflisch perfekt durchdachten Missetaten in der Lage.

Bewusst hat Pierre Massaux für seine Primo Levi Textcollage keinen Schauspieler oder Rezitator engagiert, sondern einen Radiosprecher und Fernsehjournalisten (Walter Eggenberger); die Versuchung, auf Mitgefühl hin zu sprechen und zu agieren, wird damit von vornherein umgangen.  

St. Galler Tagblatt

ScanIST-DAS-EIN-MENSCH.jpg

Der Mann, der Bäume pflanzte

von Jean Giono

Schauspiel: Thomas Fuhrer
Zürich, Basel, Winterthur.

 


Ein Traum von Wirklichkeit

„Thomas Fuhrer ist leicht und expressiv, bewahrt sich das Staunen und das Vergnügen, ist erdhaft und doch urban und alles andere wäre gelogen, ist eindringlich und vermag doch zu spielen. Pierre Massaux hat als Regisseur das Klügste getan, was er tun konnte: er liess ihn ungehindert ins Ziel laufen.

Reinhardt Stumm, webjournal.ch vom 11.03.2005

DSCN2953.jpg




Eros, Gott und Auschwitz – Etty Hillesum

Schauspiel: Nathalie Hubler
Winterthur, Basel, Luzern, St. Gallen

Mit Klavierrezital von Konstantin Scherbakov: Beethoven/Liszt: Symphonie Nr. 9.

 

Tagebuchaufzeichnungen von Etty Hillesum
Pierre Massaux kristallisiert in seiner Bearbeitung hauptsächlich die religiöse Abgeklärtheit der jungen Frau heraus. Die Auswahl der Texte lässt nur in kurzen Sequenzen die ungestüme Etty, die sie ebenfalls war, durchscheinen.(...) Die sakrale Stimmung wird verstärkt durch den eingangs zitierten Korintherbrief von der weltumspannenden Liebe und dem Rembrandt-Gemälde von Matthäus und dem Engel.

St.Galler Tagblatt, 26. Mai 2006

 

„Die zarte Ähnlichkeit der Schauspielerin mit Etty Hillesum verblüffte, Nathalie Hubler verfügt über ein ausgeprägtes Sprachgefühl, eine beeindruckende Konzentration und eine energetische Präsenz und Kraft, die den Raum füllt. Es ist ihr gelungen, Antworten wie Ahnungen zu der Frage nach dem Sinn des Lebens und des Leidens in die Herzen der Zuschauer zu führen.“

Tagblatt, 17.11.2006

Pierre Massaux kristallisiert…

…In den Vorliegenden Schauspielfassung betritt Nathalie Hubler als Etty Hillesum den «Keller der Rose». Die kühle Ausstrahlung des Raumes kriecht von den am Boden verlegten Steinquadern die Wände hoch. An deren Oberfläche die Zeichen der Zeit erkenn- und vielfach deutbar: abbröckelnde Stellen, Kerben, Furchen, Kratz- und Stossspuren einer hundertfach verjahrten Nutzung legen Assoziationen frei zu Chiffren, Notsignalen, Hilferufen, Todespsalmen, Abschiedsbriefen. Der Schauder erfasst die Menschenhäute im Zuschauerraum.

nath-20.jpg
nath-28.jpg

Shoah

Von Claude Lanzmann

Schauspiel: Nathalie Hubler und Otto Edelmann
St.Gallen, Basel, Zürich

Die sprachlichen Hülsen des Grauens.
„In Otto Edelmanns schauspielerisch präziser Interpretation der Berichte von KZ-Überlebenden wird das eigentlich Unsagbare nachvollziehbar.
...Es gab keinen Applaus. Nur Stille. Das war folgerichtig – das Stück hat nicht aufgehört.“

Basler Zeitung

 

„Die Inszenierung von Pierre Massaux ist eine der Subtilität, der Stille und Kargheit. Um das Pathos des Tragischen macht sie einen weiten Bogen.

... Niemand klatscht. Dieses Schweigen aber ist der grösste Applaus, den es für ein solches Stück geben kann.“

Basellandschaftliche Zeitung

 

Wenn man lebt, lächelt man besser
„Und nun bringt Pierre Massaux sie mit grossem Respekt in einer repräsentativen Auswahl auf die Bühne.
...Mit dem Epilog, in dem noch einmal der erste Zeuge des Abends zu Wort kommt, findet der Abend einen starken, berührenden Schluss.“

St. Galler Tagblatt

Theater_Shoah028.JPG
Theater_Shoah011.JPG
Theater_Shoah045.JPG

Der goldene Schlüssel – Weizenbaum contra Haefner

Schauspiel: Flavia Montello, Jean-Christophe Nigon, Thomas Fuhrer
Basel, St. Gallen

Die Maschine sei besser? Ach was!
„Trotz der trockenen Materie von Chips und Prozessoren schlugen die Gesprächswellen recht hoch. Es ging um Existentielles.“

Basler Zeitung, Juni 2001

 

Sind Computer die besseren Menschen?
„Zwei Männer fechten miteinander – mittels Worten. Der eine kämpft für Menschlichkeit in einer maschinellen Welt, der andere betont die Vorzüge der Technik. Das Streitgespräch, das vor ein paar Jahren stattgefunden hat, hat der Regisseur Pierre Massaux in einem spannenden Stück umgesetzt.“

Basellandschaftliche Zeitung, 16. Juni 2001

Le Soleil de Vincent

Schauspiel: Gérard Rouzier und Olivier Roy
Paris: Théâtre du Lucernaire

Das Stück wurde 1999 in der Kirche von Auvers-sur-Oise gespielt, wo Vincent van Gogh gestorben und begraben ist.

 

La foi deux fois
Mettre les paroles de Van Gogh et l’enseignement de Rudolf Steiner en écho, pour affirmer qu’art et gnose sont affaire de foi.

Deux acteurs, inspirés par ces textes vibrants, se livrent à des monologues croisées dont le tissage compose la musique de la spiritualité. Belles trouvailles de mise en scène, comme cette première image où ne rougeoie dans l’obscurité que le fourneau d’une pipe, celle de Van Gogh, foyer incandescant qui annonce d’autres, ou comme cette cymbale, à la fois stridence, soleil de l’esprit et éclat chromatique du jaune.

N’est-il pas vrai qu’entendre parler de l’âme et de la foi au théâtre est devenu rarissime, et par là précieux? Belle leçon de ferveur et de gravité pour nos temps de frivole indifférence.

Réforme 17 juin 2000

 

On ne peut parler ici ni d’une rencontre, ni d’une discussion. Il s’agit plutôt de deux monologues dont les différents passages s’intercalent, le soleil devenant le point de fusion de ces réflexions.

Il émane de ce spectacle, pas toujours facile mais ô combien beau, une richesse de coeur et d’esprit particulièrement nourrissante. Le spectateur en ressort avec une impression d’intelligence et quantité de questions propres à alimenter son chemin personnel. Un très beau moment à programmer.

Caroline Fabre, Paris Boum Boum, 15.5.2000

Scan-SOLEIL-DE-VINCENT.jpg

Im Anfang war das Wort

Schauspiel: Thomas Fuhrer
Basel, Stuttgart, Berlin, Bern

 


Vorösterliche Glanzleistung

Mit sinnlich-stimmlicher Verwandlungskunst beschwört der Protagonist geistliche Bilder herauf – expressiv, doch nie pathetisch – und führt die Passion Christi verlebendigt vors geistige Auge, Filmszenenreif. Fuhrer selbst scheint mit atemberaubender Kraft eine neue Schöpfung zu generieren. (...) Und das ist auch Spiritualität, platonische Geistmacht mitten im Alltag. Der den Altar als Kanzel benützende Eremit agiert an der Grenze zu blasphemischer Unvoreingenommenheit, was aber das Schicksal Jesu dem Publikum unter die Haut fahren lässt.

Basler Zeitung

 


Das Johannes-Evangelium in szenischer Darstellung
„Der aus Antwerpen stammende Regisseur stellte eine kluge, respektvolle und sinnbringende Fassung für eine szenische Darstellung her und führte auch Regie.
Markant und in einprägsamen Strichen werden die Stationen, Zeichen und Ereignisse im Ablauf der Lebens- und Leidensgeschichte Jesu dem Publikum bewusst gemacht, einen in seiner Dramatik packenden Sog entwickelnd, dem sich kaum jemand entziehen kann.“ 

Basellandschaftliche Zeitung

 

Und das Wort beherrscht Thomas Fuhrer meisterhaft, ebenso wie die Schauspielkunst. Ein Glas Wasser als Requisit, ein Bild an der Wand und ein paar Beleuchtungswechsel, das reicht ihm, um Episoden aus dem Johannes-Evangelium so lebendig zu erzählen und zu spielen, dass das Publikum bis zuletzt aufmerksam zuhört. (...) Die Inszenierung von Pierre Massaux (Théâtre du Sacré) verzichtet auf alles Ablenkende vor allem auf Pathos. Sie interpretiert nicht. Und doch, oder gerade deswegen, fesseln die bekannten Geschichten aus dem Leben Jesu das Publikum. Fuhrer lässt mit derSprache und deren Gestaltung Bilder von so grosser Kraft entstehen... (...) Und man stellt erstaunt fest, wie aktuell diese Geschichten immer noch sind, Geschichten wie jene der Ehebrecherin, die zur Frage führt, ob wir das Recht haben, jemanden zu verurteilen, auch wenn wir die eigenen Gesetze brechen.

Basler Zeitung, April 1999

Fuhrer-40.jpg
ScanIM-ANFANG.jpg





Passion und Auferstehung

Schauspiel: Thomas Fuhrer
Basel

 

Die Realität der Passion
Der Regie Massaux’ gelingt eine Nacherzählung der Passion, die nirgendwo rühren will durch Illusion. Die Worte sprechen für sich. Was es an darstellerischen Mitteln braucht, ist schnell gefunden. Die Sparsamkeit, mit der Thomas Fuhrer sich ins Spiel bringt, sich am Ende aus dem Spiele herausnimmt und gebe, legt Zeugnis ab von seinem Können. Als im Garten von Gethsemane die Scheinwerfer ausfallen, spielt Thomas Fuhrer mit der Saalbeleuchtung. Nichts geht verloren.

St. Galler Tagblatt 8.4.1998

 

In der Rolle eines Hirten
Auf einer Wiese in freier Natur sitzt ein Hirte und geniesst den Sonnenschein. Er trägt Wanderschuhe, hat einen Hut auf und ein kleines Büchlein dabei. Seine Schafherde wirkt allerdings eher seltsam, denn sie besteht aus lauter Totenschädeln, und das Büchlein ist die Bibel.(...)

Die Idee ist spannend : Fuhrer nähert sich dem Bibeltext nämlich völlig naiv und erzählt, in der Rolle eines Hirten, einfach die von Johannes aufgeschriebenen Geschichten nach. – kein kirchliches Pathos also, aber auch keine verklärenden Jesus-Romantik mit blonden Hippie-Haaren wie in vielen Kitschfilmen über den Sohn Gottes. Von solchem Ballast befreit, sollen die Bibel-Stellen ihre eigentliche Wirkung entfalten. Fuhrer macht seine Sache gut. Er schafft es im Laufe des Stücks immer wieder, den bekannten Texten einen neuen, unverbrauchten Klang zu geben. 

Basler Zeitung, 5.5.1998