ORANGE- Guantanamo

von Mourad Benchellali

Schauspiel: Tahani Salim, Walter Eggenberger und das Ensemble von »présent«
St.Gallen


Was die 13köpfige Truppe (darunter einige AsylbewerberInnen) des Théâtre du Sacré leistete, war konzentrierte Meditation über eigentlich Unsagbares.
Hierbei beeindruckt die Collage von Erinnerungen des Häftlinges mit Koran-Passagen oder Zitaten aus Goethes »West-östlichem Diwan«.
Pierre Massaux setzt kompromisslos aufs Wort, und hier merkt man ihm das Bemühen an, den Stoff nicht voyeuristisch preiszugeben. Und der Abend ist Ausdruck gelungener multikultureller Theaterarbeit.

St.Galler Tagblatt, Juni 2010

Folterqualen als rituelles Theater

Eine mutige Stoffwahl und keine bequeme Entscheidung. Denn im Theater über die Leiden der Gefangenen zu sprechen, die ausserhalb jeglichen Rechts leben müssen, heisst eine heikle Gratwanderung.

Was die 13köpfige Truppe darunter einige Asylbewerber des « Théâtre du Sacré » leistete, war konzentrierte Meditation über eigentlich Unsagbares…. Der Abend nimmt den Zuschauer über das Wort mit. Und hierbei beeindruckt die Collage von Erinnerungen des Häftlings mit Koran-Passagen oder Zitaten aus Goethes »West-östlichem Diwan»

Pierre Massaux setzt kompromisslos aufs Wort, und hier merkt man ihm das Bemühen an, den Stoff nicht voyeuristisch preiszugeben. Und der Abend ist Ausdruck gelungener multikultureller Theaterarbeit.  St. Galler Tagblatt, Martin Preisser

Die Autobiographie des Guantánamo-Häftlings Mourad Benchellali leuchtet den Albtraum auf Kuba in all seinen Facetten aus.

Internationales Ensemble

Im Schauspielensemble wirken 13 Frauen und Männer aus aller Welt mit, darunter mehrere Asylsuchende, die zum ersten Mal auf eine Bühne stehen. Sie kommen aus Afghanistan, Eritrea, Tibet, Angola, Kosovo und England. Der ehemalige Fernsehjournalist Walter Eggenberger und Tahani Salim, eine Schauspielerin aus Palästina, die in der Schweiz lebt, verstärken die Produktion. Alles scheint bereit für ein weiteres Plädoyer für mehr Humanität. Der Regisseur sagt: Orange sei kein politisches Stück- Tatsächlich?

Philippe Reichen, St. Galler Tagblatt, 3. Juni 2010

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