JEANNE D’ARC

JEANNE D’ARC, DER INQUISTIONSPROZESS

Der Diamant und das Feuer

17. MAI BIS 1. JUNI

Faszinierend und ausserordentlicher Prägnanz ist das Bild, das die Prozessakten geben. Leidenschaft und echte Begeisterung, nüchterne Überlegung und furchtsamer Aberglaube, immer aber auch die innerliche Frömmigkeit prägen ihre Persönlichkeit; nüchterne Protokolle legen Zeugnis ab von Grösse und Tragik eines Menschen, der erfüllt ist von der Göttlichkeit seines Auftrages und vom Bewusstsein des Glaubens.

Am 30. Mai, dem Todestag von Jeanne d’Arc, werden wir das Stück aufführen - gefolgt von der Großen Klaviersonate Op. 106 von Beethoven, Bewunderer von Jeanne d’Arc.

VASSILIA chante

Vassilia Guilloteau ist Sängerin und Klangkünstlerin, Sound Artist griechischer und französischer Herkunft. Sie lebt in Athen. Im Jahr 2019 hat sie ein Soloprojekt für voix-accordéon geschaffen, um Lieder ihrer Kindheit auf Reise zu schicken. Mit ihren Liedern ruft sie eine verträumte Atmosphäre hervor. Ihre Texte und Melodien gehören zur Vergangenheit der griechischen Landschaft. Die Art, wie Vassilia kleine Geschichten entstehen lässt, lassen den Zuhörer die Sprachbarriere vergessen.

Samstag 28. September 20 Uhr

Tür.ffnung: 19.30

Le Théâtre du Sacré

Gallusstrasse 18 St. Gallen

Kollekte

WESTWIND – OSTWIND. LICHT DER ERKENNTNIS

In diesem Theater geht es um eine einzige Sache: das Wort. Das Thema behandelt westliche, europäische und östliche Kultur und den Weltfrieden. So vorzugehen, kann nur gelingen, wenn man einen Rhythmus findet durch Wechsel von Formen und Standpunkten, zum Beispiel, wenn Rede und Gegenrede mal selbstbewusst, mal unbeholfen sich entfalten. Die ganze Situation ist von Geheimnis umhüllt: Wir wissen kaum etwas über die Beziehungen, die die Protagonisten außerhalb des Austauschs verbinden. Westwind – Ostwind ist ein Innenraum, der mit der Welt in Resonanz steht – ein Gehäuse für kühnes Denken. Es will das Moment der Moderne in seinen innersten Widersprüchen erfassen, in ihrem Dilemma, das entsteht durch positivistische Bestrebungen, politische Diskurse und spirituelle Antworten. Wie das Werk mit Thematik und ästhetischen Entscheidungen umgeht, ist zutiefst modern – ein Licht in den Wirren des 21. Jahrhunderts. Das Stück will eine Dramaturgie entwickeln, die das Kammerspiel zu einem Theater der Ideen macht.

Pierre Massaux

SEPTEMBER

Premiere Fr 20 | Sa 21 | Fr 27 – jeweils 20 Uhr

So 22 und So 29 – jeweils 17 Uhr

EINTRITT: CHF 30, STUDENT, MITGLIED: CHF 25 Abendkasse

TICKETS und RESERVATION:

Gönnertickets: CHF 50 tickets@theatresacre.org

Mit den Einnahmen (Eintritt) der Aufführungen werden die Ausgaben der Aufführungen teilweise gedeckt.

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Der Tanz mit dem Teufel

DER TANZ MIT DEM TEUFEL

Nie zuvor ist die Menschheit von einer solchen Fülle lebenswichtiger Fragen bedrängt gewesen wie in der Gegenwart, Fragen, deren brennende Aktualität bis in die letzten Tage in der öffentlichen Diskussion, in der Wissenschaft, in parlementarischen Körperschaften und in der Presse ihren Ausdruck fand; Fragen aber auch, mit denen sich jeder von uns beängstigend wie unausweichlich auseinandersetzen muss.

Elf Minuten




EIN PROVOZIERENDES MÄRCHEN ÜBER DIE ALCHEMIE DER LIEBE

Ich will begreifen, was Liebe ist, aber bislang leide ich nur. Diejenigen, die meine Seele berühren, können meine Körper nicht erwecken. Und die, denen ich mich hingebe, können meine Seele nicht berühren.
Maria, Elf Minuten

theater 111
Grossackerstrasse 3
St.Gallen

Regie: Pierre Massaux
Mitwirkende: Sara Bienek
Autor: Paolo Coelho

Première: Do 25. August 2022, 20 Uhr
Fr 26. August 20 Uhr
Sa 27. August 20 Uhr
So 28. August Matinee 11 Uhr
Do 01. September 20 Uhr
Fr 02. September 20 Uhr
Sa 03. September 20 Uhr
So 04. September Matinee 11 Uhr
Eintritt CHF 25.00

Reservation: tickets@theatresacre.org oder info.tds@bluewin.ch
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Die junge Brasilianerin Maria geht nach Rio de Janeiro, einerseits aus Abenteuerlust, andererseits reizt sie die Vorstellung, als erfolgreiche und verheiratete Frau in ihr Heimatdorf zurückzukehren. Dort lernt sie einen Schweizer kennen, der sie mit nach Europa nimmt. Sie glaubt, als Sambatänzerin berühmt zu werden. Statt aber in einem Club zu tanzen, findet sie sich schnell in der Prostitution wieder. Doch sie begegnet einem jungen Maler, der ihre Weltvorstellung ins Wanken bringt und in den sie sich verliebt. Er bringt sie von den Grenzbereichen des Sex ab und zeigt ihr eine für sie neue Form der Liebe. Am Schluss treffen sich die beiden in Paris wieder.

Der Antichrist




EINE RUSSISCH-UKRAINISCHE BEGEGNUNG

Wladimir Solowjow Der Antichrist

theater 111
Grossackerstrasse 3
St.Gallen

Regie und Konzept: Pierre Massaux
Ensemble Théâtre du Sacré:
Delil Ek, Tasja Fleury, Iryna Kalishevich, Payuast Khudhur, Anastasia Myltusova, Tiffany Wirth
Konzept und Regie: Pierre Massaux
Bach, Scriabine, Silvestrwow, Pärt Klavier: Mikhail Rudy

Première: Fr 24. Juni 2022, 20 Uhr
Sa 25. Juni 20 Uhr
So 26. Juni 11 Uhr
Do 07. / Fr 08. / Sa 09. Juli jeweils 20 Uhr
Eintritt Abendkasse CHF 25.00


Eine russisch-ukrainische Begegnung
mit dem russischen Pianisten Mikhail Rudy
Matinée So 10. Juli 11 Uhr
WAAGHAUS St.Gallen
Eintritt CHF 30.00
THEATER und eine russisch-ukrainische Begegnung CHF 50.00

Reservation: tickets@theatresacre.org oder info.tds@bluewin.ch
RESERVATION EMPFOHLEN

Ein Jahr vor seinem Tod entwarf der russische Schriftsteller und Religions- philosoph Wladimir Solowjew(1853-1900) eine faszinierende Vision des 21. Jahrhunderts. Die schillernde Hauptfigur: das personifizierte Böse, der Antichrist. Keines seiner Werke wurde in so viele Sprachen übersetzt - jetzt liegt Solowjews visionärer Entwurf des Motivs in einer Theaterfassung.

„Dieses Werk ist von seltener Freiheit, eine unbestreitbare Leistung, ein wahrhaft russissches Werk, das in der heutigen Zeit zutiefst notwendig ist.“

MIKHAIL RUDY
KLAVIER

In der BBC Magazine wurde Mikhail Rudy unter die 20 größten Pianisten der Welt gewählt.

Mein Dschihad der Liebe




Symposium von PLATON 

theater 111
Grossackerstrasse 3
St.Gallen

Regie und Konzept: Pierre Massaux
Ensemble Théâtre du Sacré:
Delil Aslan, Jiyan Bingül, Ahmet Benizer, Tasja Fleury, Jael Lüchinger, Rahmat Muradi, Tiffany Wirth
Konzept und Regie: Pierre Massaux
Licht: Simon Perk

Première: Do 11. November 2021, 20 Uhr
Sa 13. Nov. um 18 Uhr: Anschliessend an das Theaterstück: Podiumsdiskussion mit Mohamed El Bachiri, Pierre Massaux und das Team der Cityseelsorge.
Moderation: Ann-Katrin Gässlein

Do 18. / Fr 26. / Sa 27. Nov. jeweils 20 Uhr
So 21. / So 28. Nov. jeweils 11 Uhr

Fr 19. Nov. Katholische Kirche Buchs, 20 Uhr
So 21. Nov. Chössi Theater, Lichtensteig, 17.30 Uhr

Eintritt: Abendkasse CHF 25.00

Reservation: tickets@theatresacre.org oder info.tds@bluewin.ch
Beschränkte Anzahl Plätze: RESERVATION EMPFOHLEN!

Liebe ist der Weg zur Weisheit

Bevor Sokrates diese Erkenntnis in seiner Rede formuliert, diskutieren die Teilnehmer darüber, was denn eigentlich das Wesen der Liebe ausmache. Das Symposium von Platon, wie es in dieser Fassung dramatisiert ist, steht in Verbindung mit einer aktuellen Thematik. Die Erzählung von Mohamed El Bachiri wird aus der Sicht seiner bei den Anschlägen 2016 in Brüssel verstorbenen Frau Loubna teilweise wiedergegeben. Während dem ganzen Stück spielt Loubna die zentrale Rolle, genau wie Diotima im Symposium. Irrsinnige Gewalt und tiefste Liebe ist die aktuelle Tragik.

Liebe Interessierte,
Damit die Aufführungen für alle zugänglich sind, wird die Anzahl Plätze auf 30 reduziert – ausser am 13. November. Bitte reservieren Sie Ihre Tickets im Voraus.
Freundliche Grüsse
Pierre Massaux

THEATER111 ST.GALLEN

Unterstützt durch:

Kulturförderung Kanton St. Gallen | Stadt St. Gallen | Kanton Appenzell Ausserrhoden Südkultur | Lienhard Stiftung | Katholische Kirche im Lebensraum St. Gallen | rheinspringen bridges st. gallen

SNOWDEN DIE WAHRHEIT

Über seinem Stück über den amerikanischen Whistleblower zerrt Pierre Massaux Verdrängtes ins Licht

Mit Strohhut, Flipflops und einer leichter Sommerbluse tänzelt Alexandra Kraft ins Rampenlicht; sie wirkt beschwingt und lebenslustig. Kaum aber ist sie richtig angekommen in der kargen Szenerie, kaum wendet sie den Blick in Richtung Zuschauer, gefriert ihre Miene. Alle Unbeschwertheit weicht Entsetzen. Welche Wahrheit offenbart sich ihr in diesen Augenblick ?

Alexandra Kraft spielt in dem rund 70-minütigen Solo, viel Facetten aus. Mal ist sie die ahnungslose junge Frau, mal Erzählerin und Chronistin, mal Sprachrohr Snowdens.

Sie selbst bewegt sich in diesem «inneren Raum» der Szenerie wie im Labyrinth.

 

Bettina Kugler, St. Galler Tagblatt,  September 2020

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Der Anteil des Teufels

Von Denis de Rougemont

Quelle belle surprise de voir ce spectacle!

Un thème très actuel pour un livre écrit en 1940…

Malheureusement le diable – comme Dieu – est éternel.

Florence de Rougemont, Genève

 

Comme vous avez bien condensé La Part du Diable! Et d’impliquer des réfugiés.

Merci tellement pour cette belle soirée  Philippe de Rougemont

 

Sehr ausdrucksvolle Schauspielerinnenn und Schauspieler. Bravo  A.G

Mutig und berührend  E. M

Rudolf Steiner

RUDOLF STEINER

Friedrich Rittelmeyer

La lumière surgit des ténèbres 

Der Titel deutet es an : Das Licht überwindet die Dunkelheit.

Selbsterkenntnis ist nicht delegierbar: Das macht Steiners Lehre anspruchsvoll-es macht aber auch den Theaterabend anforderungsreich. Nathalie Hubler verzichtet auf alle illustrierende Theatralik, stellt sich in den Dienst des Worts, mit kargen Gesten und Positionswechseln deutet sie den Ringen Rittelmeyers um Verständnis an. 

Der Mann (Félix Ebneter) wird kein Wort sagen. Er ist die Projektionsfigur für die Sprecherin (Nathalie Hubler), wechselweise verkörpert er und spricht sie beide Personen, vielleicht ist er auch ein Dritter, Zuhörer und Mitdenker entlang der geistigen Welt, die Rittelmeyer im Dialog mit Steiner entwirft.

Saiten, 6. Juni 2020)

Nah mit Rudolf Steiner

Die erste Aufführung fand Ende August im Stall eines Bauernhofs in Trogen/AR statt. Heuballen als Kulisse für ein Theaterstück - den Zusammenhang schafft die Person Rudolf Steiner. Der Begründer der Anthroposophie, 1861 geboren und 1925 gestorben, hat auch pionierhafte Forschungen zur biologisch-dynamischen Landwirtschaft angestellt, die lange vor der Boom der Bioproduktion auf Demeter-Höfen praktiziert wurde. Friedrich Rittelmeyer, Theologe und Autor, war Steiner 1911 begegnet und wurde nach anfänglicher Skepsis zu einem engen Weggefährten Steiner. Sein Buch Mein Lebensbegegnung mit R.S. dient Massaux als Material für ein Zweipersonenstück. Anekdoten und Hintergründe zur Persönlichkeit Steiners wechseln gemäss Ankündigung mit Zeitanalysen, etwa zum Ersten Weltkrieg. Der Titel tönt hoffnungsvoll : La lumière surgit des ténèbres. (Su)

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Der Sturm von Sasà

Wie Literatur Leben verändern kann

Das bisher erst auf Französisch und Englisch erschiene Buch Strianos, hat Pierre  Massaux mit Asylbewerbern einstudiert. Viele von ihnen haben nur einfache Deutschkenntnisse, doch sie spielen Shakespeare mit einem Selbstvertrauen, das ihnen die Erarbeitung mit dem belgischen Regisseur ermöglicht hat. Pierre Massaux setzt einfache Stilmittel ein, die stark wirken. Etwa der helle Teppich, auf dem ein Insasse hin und her tigert wie in einem Gefängnisinnenhof. Die Darsteller spielen mit vollem Körpereinsatz, tanzen den Sturm sogar einer Choreographie zu Beethovens gleichnamiger Klaviersonaten. Stark ist das Stück vor allem dann, wenn die Asylbewerber Gefängnisinsassen spielen.

« Der Sturm von Sasá », schildert auf eindrückliche Weise, wie Literatur einen Menschen verändern kann. Die Asylbewerber haben durch das Theaterprojekt die Sprache intensiv kennen gelernt und an ihrer eigenen Kreativität gearbeitet.

 

Mirjam Bächtold, St. Galler Tagblatt  FOCUS, Dienstag, 23. April 2019

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DAS GELD – sein Leben sein Tod

Ein Theaterprojekt von THEATER STOK
und Le Théâtre du Sacré
Uraufführung in deutscher Sprache
nach dem Buch „L’Argent - sa vie, sa mort“
von Jean-Claude Carrière

Première:
THEATER STOK, Zürich
Donnerstag 16. November 20.00 Uhr
Weitere Vorstellungen: Freitag 17. bis Sonntag 19. November
Mittwoch 22. bis Sonntag 26. November
Beginn: 20.00 Uhr/Sonntag 17.00 Uhr

Theater 111, St. Gallen
Sonntag 3. Dezember 17.00 Uhr
Dienstag 5. Mittwoch 6. Dezember 20.00 Uhr
 

Mit: Peter Doppelfeld, Amélie Hug, Ener Yagcioglu, Nicole Schulthess und Dominic Jedele
Konzept, Bühnenfassung und Regie: Pierre Massaux
Übersetzung: Jeanne Schütze, Peter Doppelfeld
Licht: Roland Brand
Kostüme: Orhan Akdag

DAS GELD, SEIN LEBEN, SEIN TOD

Grabrede

Gewandet wie ein Hohepriester, umringt von vier Jüngern, beschreibt Peter Doppelfeld als abstraktes Wesen Geld, den Kreislauf von Entstehen und Wirken ebendieses Gottheitenersatzes an dessen Untergang. Eine Grabrede mit Würdigung, Inschutznahme, Lobpreisung – und Verachtung. Basis ist der Text »L’argent, sa vie, sa mort » von Jean-Claude Carrière – der an die Première anwesend war. 

Im Kellergewölbe des „Theater Stok“ wirkt dieser Ritus mit langen Gewändern, brennenden Kelchen und ausladend pathetischen Gesten der Bedeutsamkeit wie ein Treffen eines Geheimbundes mit der Absicht der Ehrenrettung der Abstraktion Geld.

 

Zürich, Kultur, 1.12.2017

Geld – guter Diener, schlechter Meister

Geld, mit dem man reden kann. Das man endlich alles fragen darf und das uns seine Sicht der Dinge mitteilt. Was dann geschieht, zeigt das Theaterstück.

Das Geld wird als eine Figur verkörpert, die geboren wird, gedeiht, ihre Lage hinterfragt, mit den Menschen interagiert, sich manchmal versteckt, aber auch krank wird und – stirbt? Vier weitere Figuren begleiten das Geld durch die Vorstellung. Sie kommentieren seine Absichten und Taten, analysieren Zustände, stellen Fragen, beurteilen und verurteilen auch seine Handlungen und Wirkungen.

Hier stellt sich die Frage: sollen wir in der gleichen Art und Weise fortfahren oder unsere Beziehung zum Geld ändern?

Peter Doppelfeld in « Zeipunkt »

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DER PIANIST UND SEINER RETTER

Briefe und Tagebuch von Wilm Hosenfeld

Die Tochter des Judenretters sitzt im Publikum

Eine der Zuschauerinnen ist Jorinde Krejci-Hosenfeld, Wilms Tochter. Ich bin beeindruckt. Es ist eine völlig neue Art, mit den Texten meiner Eltern umzugehen, sagt die 86-Jährige. 

Ein würfelförmiger Brunnenplätscher in der Mitte der Bühne, dahinter steht Balken, davor liegt Erde auf dem Boden. Ebenso minimalistisch wie das Bühnenbild sind die Kostüme. Die spartanische Ausstatttung gibt Raum für die Sprache, für die Worte Wilm Hosenfeld.

Die reiche Sprache des deutschen Offiziers wird umso eindringlicher, wenn man bedenkt, dass die Asylbewerber und Flüchtlinge auf der Bühne jedes Wort verstehen lernen mussten, denn sie sind erst dabei, Deutsch zu lernen.

Pierre Massaux lässt die Darsteller mit einer Choreographie beginnen, die unter die Haut geht. Zur Musik aus der Kantate Wachet auf, ruft uns die Stimme von J.S.Bach.

Und man fragt sich, welche Schicksale die Darsteller selbst in heutigen Kriegen erlebt haben… 

 

Mirjam Bächtold , St. Galler Tagblatt

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Segantini & Ionesco

Theaterprojekt „présent“

Mit: Tsering Dongchentsang, Michael Eyob, Daniel Gebrehiwet, Khalid Hassen, Nathalie Hubler, Dekyi Gyelgo Tong, Lhashik Resartsang, Hajer Tadesse, Fitsum Teklezghi, Rinchen Yutoksang, Sarah Bellorti.

Theater 111 St.Gallen

EUGÈNE IONESCO

Und der Rest ist Schweigen (Für Kultur, gegen Politik, St. Gallen 1979)

GIOVANNI SEGANTINI

Kunst ist Liebe in Schönheit gehüllt - Schriften und Briefen

 

Schönheit ist ein Menschenrecht

Gleich zwei Stücke mit Geflüchteten aus Eritrea, Tibet, Syrien, Afghanistan und Sri Lanka haben diesen Monat in St. Gallen Première : « Eine sprachliche Intensivstation » sagt Regisseur Pierre Massaux.

Es braucht Mut, auf die Bühne zu gehen, den Sprung in den Käfig zu wagen. Wir wenden uns an Menschen, die Lust darauf haben, sich auf solche Texte und auf Theater einzulassen, sagt Massaux. Wortschatz, ein alles andere als alltagssprachlicher Satzbau, Aussprache : Daran feilt die Gruppe Tag für Tag, geduldig und intensiv. 

Tsering aus Tibet hat früher Tiere gehütet. «Jetzt hütet sie Menschen » sagt Pierre Massaux und lacht. «Sie ist unser Polizist». Konzentriert und ruhig deklamiert sie auf der Bühne ihren Text. Hat jemand einen Hängen, hilft sie nach. 

Um all dies schon an den Proben in den Mittelpunkt zu stellen, arbeitet Massaux mit äusserster Reduktion in Gesten, Bewegungen, Ansstattung. Gerade das erfordert grosse Konzentration. 

« Wir sind der letzte Schein eines Sonnenuntergangs », deklamiert sie in der Schlussszene. Was hier keineswegs pessimistisch klingt.

 

Bettina Kugler, St. Galler Tagblatt, 7. September 2017

Hyperion

Hyperion – Friedrich Hölderlin

2016 kam Pierre Massaux HYPERION - DER WEG INS LICHT in Zürich zur Uraufführung. Er erarbeitete diesen großartigen Text mit jungen Migranten aus aller Welt, die gerade 10 Monate in der Schweiz waren und mit Lernen des Hölderlin Textes auch Deutsch lernten. 

Es ist ein Stück gelebte Utopie, zu sehen, dass man durch das Eintauchen in die Dichtung einer bestimmten und unverwechselbaren Kulturlandschaft, den Ozean des Seins berührt.

Dann noch eine präzise Synchronisation von Haltung, Bewegung und Sprache zu bekommen, ist noch ein weiteres. Die Mitwirkenden verströmen am Abend der Première eine Ruhe und Gelassenheit, sie spielen für das Höhere, für ihre Freiheit, sie zelebrieren die Freiheit.

Das ist eine Situation, die selten ist auf dem Theater. Hier bekommt das Theater wieder seinen transzendenten Aspekt zurück und bleibt gleichzeitig Kunst-Stück.

Solche Arbeiten sind kulturelle Schätze, sie weisen den Weg, wie zusammen Leben funktionieren kann. Es kommt auch auf die kleinen Dinge an.


Isabelle Krötsch,  Freies.Feld

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Ararat mon amour

Der Todesmarsch überlebt

Einzige Besetzung des Stücks ist die Schauspielerin Nicole Edelmann, die auf einer Bühne mit Requisiten, die an Ruinen erinnern sollen, als Teilnehmerin der Gewaltmärsche an den Erlebnissen von Dikran Zarmanian teilhaben lässt.

Massaux ‘Stück basiert auf den Erinnerungen von Dikran Zarmanian, der an einem Todesmarsch teilnahm und in belgische Exil entkommen konnte. Um die Auszüge aus dem Lebensbericht in einen Kontext zu stellen, kombiniert Massaux sie im Stück untere anderem mit Auszügen aus der Bibel, auch Auszüge eines Aufrufs des französischen Politikers Jean Jaurès, 1896 vor dem französischen Parlement.

 

St. Galler Tagblatt,  Donnerstag 17. September 2015

 

Ein Stoff von brennender Aktualität

Der Stoff könnte aktueller nicht sein, sagt Darstellerin Nicole Edelmann in Anspielung auf die aktuelle Flüchtlingskrise Europa.

Hervorragend und eindringlich gespielt !

 

Ganz entsetzlich, grausam wahr und leider wieder aktuell,

oder immer noch! Danke für diese eindrückliche Vorstellung.

 

Grossartige Nicole Edelmann, eindrückliches Stück

Herzlichen Dank !

 

Macht sehr nachdenklich !

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Parzival und das Atom

Schauspiel: Nathalie Hubler
St. Gallen, Basel, Herisau


Vom Suchen und Finden.
Die Verknüpfung von Gralssuche und Atombombe, welche Nathalie Hubler wagt, überrascht und irritiert erst einmal. Aber nach und nach erschliesst sich die Logik dieser Kombination, und das Neben- und Ineinanderschneiden der Parzivalgeschichte und von Texten und Reden zum Bombenabwurf über Hiroshima bringt verblüffende Parallelen ans Licht. (...) Bei aller Eingängigkeit bleibt die Frage: Darf man das? Darf man die menschengemachte Tragödie von Hiroschima neben eine mittelalterliche Sage stellen? In Nathalie Hublers Produktion (bei der Pierre Massaux Regie führte) und ihrem zurückhaltenden Spiel mit feinen Überblendungen wird es legitim. „Die letzten Hoffnungsbotschaften sind die, die von Mensch zu Mensch weitergegeben werden“, heisst es zum Schluss: es ist die starke Botschaft, die im intimen Rahmen dieses Einfrau- Erzähltheaters glaubwürdig wird.

St.Galler Tagblatt22. November 2013

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